Eine Handvoll Fragen – So entsteht der weihnachtliche Glanz in Bonn

Volker Jansen, Meister im Sachgebiet Straßenbeleuchtung Netz-/Anlagenservice bei BonnNetz, verantwortet das Weihnachtsbeleuchtungsprojekt. (Fotos: SWB/Martin Magunia)

Alle Jahre wieder sorgen Weihnachtsbäume und City-Tore der Stadtwerke Bonn (SWB) für eine vorweihnachtliche Atmosphäre. Und pünktlich zu „Bonn leuchtet“ Ende Oktober werden die ersten Illuminationen bereits zu sehen sein. Natürlich setzt BonnNetz dafür ausschließlich klimafreundliche LED-Lampen ein. Zuvor müssen die rund 7.500 Lämpchen jedoch vorsorglich überprüft und bei Bedarf ausgetauscht werden. Diese Aufgabe übernehmen traditionell SWB-Azubis. Volker Jansen, langjähriger Meister im Sachgebiet Straßenbeleuchtung Netz-/Anlagenservice, leitet sie dabei an. In einem Gespräch gibt er Einblicke in das Projekt Weihnachtsbeleuchtung.

In Bonn bringt BonnNetz nicht nur alle Ortsteil-Weihnachtsbäume zum Leuchten, sondern auch die City-Tore in der Innenstadt und die Godesburg. Wann starten Sie mit der Vorbereitung und wie viele Arbeitsstunden sind nötig, bis die ganze Beleuchtung hängt?

Volker Jansen: Die Arbeitsstunden lassen sich aus dem Stehgreif nur schwer beziffern, da immer mehrere Monteure zugleich an der Beleuchtung arbeiten. Aber die Arbeit an Lichterketten und City-Toren nimmt nicht gerade wenig Zeit in Anspruch. Denn nach der Weihnachtszeit ist vor der Weihnachtszeit. Baumbeleuchtung und City-Tore werden immer am ersten Werktag nach dem 6. Januar – dem Dreikönigstag – demontiert. Danach erfolgt direkt eine Bestandsaufnahme, sprich was muss repariert oder erneuert werden. Die dafür nötigen Materialien bestellen wir immer im August, um im September gemeinsam mit den Azubis mit den Prüf-, Reparatur- und Wartungsarbeiten zu starten. 

Wie kam es zu der Tradition, dass die Azubis die Lichterketten und City-Tore überprüfen, warten und reparieren?

Volker Jansen: 2008 kam der Bonner General Anzeiger auf SWB Energie und Wasser zu für eine Kooperation zur Installation, Demontage, Pflege, Lagerung und Instandhaltung der City-Tore. Diese wurde zunächst für drei Jahre vereinbart und danach fortgeführt. Die SWB-Azubis haben erstmals 2009 an den City-Toren mitgearbeitet. Das wurde seitdem beibehalten und sogar auf die Baumlichterketten ausgeweitet, weil es einfach gut funktioniert. Gleichzeitig bekommen die Azubis so die Gelegenheit, neu erlernte Kenntnisse einzubringen und ihre handwerklichen Fertigkeiten zu erproben. Denn mit rund 3.630 Lampen an den City-Toren und etwa 3.860 Lampen an den diversen Lichterketten ist mehr als genug zu tun und ohne die Unterstützung der Azubis, wäre das parallel zum regulären Tagesgeschäft kaum zu bewerkstelligen. 

Welche Azubis arbeiten daran mit? 

Volker Jansen: Beim Weihnachtsbeleuchtungsprojekt arbeiten hauptsächlich Elektroniker für Betriebstechnik von BonnNetz mit. Es ist ein Pflichtprojekt, für das sie fest eingeteilt sind. Gelegentlich sind aber auch Azubis aus anderen Berufsbildern dabei, vor allem wenn wir krankheits- oder urlaubsbedingt Verstärkung brauchen. Dann helfen uns manchmal Azubis der anderen SWB-Töchter aus. Das Wichtigste ist, dass die Azubis über Elektro-Kenntnisse verfügen, wie beispielsweise Mechatroniker. Ohne diese Kenntnisse geht es natürlich nicht. Die Truppe ist immer durchmischt, vom ersten bis zum dritten Lehrjahr ist alles vertreten.

Die City-Tore prägen das Stadtbild im Advent sehr. Über die Zeit verändert haben sich dabei lediglich die Leuchtmittel, diese wurden umgerüstet auf LED. Wie viele Kilowatt werden dadurch eingespart?

Volker Jansen: 2012 wurden die ersten Weihnachtslichter auf LED umgerüstet. Seit 2016 nutzen wir für City-Tore und Lichterketten ausschließlich LED. Der Verbrauch einer LED-Lampe liegt nämlich bei einem Watt und ist somit sehr energieeffizient. Dadurch, und durch die Reduktion der City-Tore auf 15, ist der Gesamtenergieverbrauch sehr stark gesunken. Rund 26 Kilowatt sparen wir seither ein. Der aktuelle Verbrauch der City-Tore liegt also nur noch bei ungefähr 4 Kilowatt. Die LED-Beleuchtung aller Weihnachtsbäume verbraucht insgesamt ebenfalls rund 4 Kilowatt.

Blicken Sie als einer der Hauptverantwortlichen nun anders auf die Weihnachtslichter, wenn Sie in Ihrer Freizeit durch die Stadt gehen oder werden Sie in Ihrem privaten Kreis oft darauf angesprochen?

Volker Jansen: Auf die Weihnachtsbeleuchtung angesprochen werde ich eher selten. Denn ich hänge das Projekt privat nicht an die große Glocke. Somit wissen die Wenigsten, dass ich dafür zuständig bin. Als Verantwortlicher guckt man definitiv anders auf die Beleuchtung als ein Unbeteiligter. Ich achte sehr genau darauf, ob alles funktioniert und ordentlich ist. Das können übrigens auch Bürgerinnen und Bürger tun. Ähnlich wie bei einer defekten Straßenbeleuchtung können sich Menschen, die eine Störung bemerken, direkt bei BonnNetz melden. Telefonisch geht das unter der 0800 2666 389 und ansonsten kann man auch gern die App „Störung 24“ dafür nutzen. Am nächsten Werktag wird die Meldung verarbeitet und die Reparatur zeitnah eingeplant. Das ist sehr hilfreich für uns, um sicherzustellen, dass alles läuft. (cp)


Projekte wie diese klingen spannend und du suchst noch eine Ausbildung? Dann informiere dich auf www.swb-karriere.de und bewirb dich bei uns. Übrigens: Im Sachgebiet Straßenbeleuchtung suchen wir noch Verstärkung: Elektroniker für Straßenbeleuchtung (m/w/d)

Weitere Einblicke in das Thema Weihnachtsbeleuchtung gibt es hier: Das steckt hinter der Bonner Weihnachtsbeleuchtung | Stadtwerke Bonn - YouTube

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